Der Mac mini Server als Desktop-Rechner

Kürzlich habe ich mir einen Mac mini 1TB Server zugelegt, um ihn als Desktop-Rechner zu benutzen.
Einige Gründe, die Server-Variante zu wählen und nicht die “normale”, waren folgende:

  • Der Mac mini Server kostet nur EUR 25.- mehr als der Mac mini mit 4GB RAM, 2,66 GHz Core2Duo und 500GB-Festplatte.
  • Ein DVD-Laufwerk brauche ich nicht, da man das per externem Laufwerk, per FireWire vom MacBook Pro oder per Freigabe von einem anderen System bereitstellen kann
  • Der Server hat zwei 7200er Festplatten, die im RAID0 eine sehr gute Performance versprechen.

Die Installation eines “normalen” Snow Leopard (SL) gestaltete sich dann aber als etwas schwierig. Meine DVD war auf dem Stand von SL 10.6.1 und von dieser ließ sich das MacOS nicht installieren. Der telefonische Apple-Support hat mir dann zwar gesagt, dass auf dem Mac mini Server auch nur das Server-Betriebssystem läuft und man ein normales Snow Leopard nicht installieren kann, aber diese Antwort war natürlich nicht akzeptabel. Folgendermaßen bin ich dann zur Installation vorgegangen (eine aktuelle DVD würde es ganz sicher auch tun):

  1. Auf dem MacBookPro habe ich SL auf eine externe Festplatte installiert.
  2. Auf diese Installation habe ich das letzte 10.6.4er-Update angewendet.
  3. Den Mac mini von dieser externen HD booten.
  4. Aus dem Festplatten-Manager heraus die zwei HDs löschen und ein RAID0 anlegen.
  5. Per CarbonCopyCloner das System auf das neu angelegte RAID0 kopieren.
  6. Neustart vom RAID0, Fertig!

Danach lief das normale Snow Leopard fast ohne Probleme. Die einzige Einschränkung, die mir aber auch nur durch Zufall auffiel, war, dass die Netzwerk-Karte nicht funktionierte. Das WLAN funktionierte aber ohne Probleme. Es könnte sein, dass bei meiner Install-DVD doch irgendwie der Treiber für diese neue Hardware fehlte.

Letztendlich habe ich das System aber doch zurück gegeben. Insgesamt war der Mac mini nur minimal schneller, als mein 2007er MacBook Pro. Die Festplattenperformance war gefühlt ähnlich gut wie bei meiner SolidStateDisk, die CPU-Geschwindigkeit etwas besser, aber die Grafik-Performance war nur geringfüigig besser. Da zeigt sich wohl doch der Unterschied einer Grafikkarte mit dediziertem RAM (im MBP) gegenüber der Shared-Memory-Architektur im Mac mini. Und für den Unterschied sind EUR 1.105,95 (bei Amazon) dann doch zu viel. Wenn ich allerdings noch keinen Mac hätte, dann wäre der Mac mini Server das ideale Desktop-Gerät für “normale” Aufgaben.

8 Replies to “Der Mac mini Server als Desktop-Rechner”

    1. Na, schlecht ist er nicht. Aber ich dachte schon, das man den Unterschied zu einem drei Jahre alten MacBook Pro mehr merkt. Die Frage ist jetzt nur, ob der Mac mini langsam ist, oder das MBP besonders schnell …

  1. Der Supportler ist doch wohl eine Unverschämtheit. Bloß die heilige Apple-Lehre verbreiten und den Kunden abwimmeln. Typisch Apple.

    1. Als typisch Apple würde ich das nicht bezeichnen. Am Telefon hatte ich bisher nur kompetente Leute und auch die Leute an der Genius-Bar in den Apple-Stores sind meist sehr gut. Aber für diesen Mitarbeiter (oder den, bei dem er intern nachgefragt hat), gilt das wirklich nicht besonders.

  2. Ich hab seit meinen Katastrophalen Erfahrungen mit 2 IBM Deathstar nicht mehr auf RAID0 gesetzt. die paar MB bessere Übertragungsperformance (vor allem beim linearen lesen) hat sich bei mir bislang nie bemerkbar gemachrt, vor allem da man die ja auch irgendwo hinkopieren muss..
    Das Netzwerk ist langsamer und noch ein Raid0 als Ziel?

    Ich bin eher der JBOD typ, wenn es zwi platten sind.. Performance ist heutzutage für Daten immer ausreichend und man kann mit der einen Platte Backups der anderen speichern (wobei das im gleichen System nicht optimal ist).

    SSD als Systemplatte ist aber sicherlich deutlich schneller (und teurer).

    1. Für einen “echten” Server würde ich auch kein RAID0 nehmen. Aber bei einem Desktop-System hat man meiner Meinung nach schon kleine Vorteile. Beim lokalen Bearbeiten großer Dateien und auch beim Lesen von der Platte “fühlt” es sich etwas schneller an. Und wenn doch eine Platte stirbt, ist das System dank Time Machine schnell vom Backup wieder hergestellt.

  3. Kann auch nur Karsten beipflichten, also der Support ist echt in Ordnung, was mich allerdings nervt ist dass man für Apple viel zu weing Games und Programme findet. Da bleibt nur zusätzlich WIndows zu installieren. Aber anscheinend läuft das nicht so toll, oder?

    1. Bootcamp oder Parallels 6 sind sicher gut geeignet um auch Spiele auf einem Mac auszuführen. Für so ziemlich alle Programme (vermutlich ausser Spiele) gibt es aber auch richtigen Ersatz direkt unter MacOS.

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