Nun ist sie vorbei (schon vor zwei Wochen), die diesjährige Networkers oder “Cisco Live”, wie sie inzwischen heißt, in den USA.
Nach zweimal Las Vegas und einmal Anaheim war ich dieses Mal in Orlando (Florida).
Ein paar Worte zu Orlando: In dieser Stadt regnet es jeden Tag mindestens einmal. Zumindest aber in den neun Tagen meines Aufenthaltes. Die Regentropfen sind riesengroß, aber zum Glück warm. Die gefühlte Luftfeuchtigkeit liegt, auch wenn es nicht regnet, bei ca. 150 Prozent. Da ist das Klima in Las Vegas doch irgendwie angenehmer (dort soll die Networkers 2010 und 2011 wieder stattfinden). Auch bei längerem Regen hat sich übrigens niemand genötigt gesehen, die Rasensprenger abzustellen. Einmal stand ein paar Meter weiter ein großes Schild, das zum Wasser sparen aufrief …
Weiterhin ist die einzige Daseinsberechtigung von Orlando, Familien mit Kindern Vergnügungsparks zur Verfügung zu stellen. Also letztendlich frei nach dem Motto: Mehr gibt es hier nicht zu sehen, bitte gehen Sie weiter …
Positiv ist mir im Vergleich zu Deutschland aber aufgefallen, dass niemand rumheult, weil in Restaurants und Kneipen nicht geraucht werden darf. Aber das nur am Rande.
Um besser mit dem Jet-Lag klar zu kommen, bin ich ein paar Tage früher angereist. Die erste Suche führte mich zu einem “Panera Bread“; das ist eine Bäckerei-Kette in der es fast so guten Kaffee wie bei Starbucks gibt, aber der Kuchen ist deutlich besser (nicht so süß) und es gibt dort richtiges Brot. Zum Glück war einer dieser Läden nur ca. 2km vom Hotel entfernt. Die nächsten Pflichtbesuche galten den Restaurants “Joe’s Crab Shack” und dem “Outback Steakhouse“. Mehr braucht man in den USA nicht, um zu Überleben.
Auf der Networkers habe ich dann Techtorials (Sessions über einen ganzen Tag) zu den Themen 802.1x und SIP gehört. Bei .1x kannte ich das meiste zwar schon, es gab aber einige gute Ideen zu dem Thema Fallback und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. SIP war ein ganzer Tag Protokoll-Analyse. Ein Thema so trocken wie Staub, aber von einem der Autoren diverser SIP-RFCs vorgetragen. Da blieb keine Frage offen. Puh. Die nächsten Tage waren wild gemischt mit den Themen HA, PKI, Routing, IPv6, etc.
Zwischen den Sessions war die World of Solutions (WOS, die Abkürzung gibt es bei uns in Deutschland doch auch …). Auf den Partnerständen konnte man sich über neue Produkte und Services informieren und “Free T-Shirts” abgreifen. Bei mir waren es dann eines von Global Knowledge, das offizielle Cisco Live-Shirt, eines vom neuen Cisco Learning Network und eines von Nokia. Das letzte gab es, weil ich auf die Frage, seit wann es die Rolling Stones gibt, am schnellsten richtig geantwortet habe. Moment, nur vier T-Shirts? Das ist ja ein Versagen auf der ganzen Linie! Ich schätze, dass echte Profis mit 10 bis 20 T-Shirts da rausgehen. Apropos T-Shirts: Bis auf das GK-Shirt haben alle eine sehr gute Qualität. Das GK-Shirt ist aus sehr dünnem Stoff, während die GK-Shirts der letzten Jahre von besserer Qualität waren.
Der Rest der Konferenz-Ausstattung ist auf diesem Bild zu sehen:
Nachdem die Tasche des letzten Jahres nicht sehr gut angekommen ist, hat Cisco eine Umfrage gestartet, was für eine Tasche verwendet werden soll. Gewonnen hat ein Rucksack, der auch als Umhängetasche getragen werden kann. Dieses Jahr gab es die Unterlagen auch nicht gedruckt, sondern auf einem 2GB USB-Stick. Als NetVet (das ist man, wenn man in den fünf Jahren vor dieser USA-Networkers dreimal teilgenommen hat) konnte man sich auch ein CiscoPress-Buch aussuchen. Ich habe “Network Security Technologies and Solutions” von Yusuf Bhaiji gewählt. Auf den ersten Blick sieht es sehr gut aus, mehr zu dem Buch kommt später in einem eigenen Beitrag.
Am Dienstag war die CCIE-Party:
Die fand in der “NASCAR Racing Grill Bar” in den Universal Studios Resort statt. Essen, Getränke und alle Daddelautomaten waren kostenlos. Das beste an der CCIE-Party war aber das Geschenk: Ein Bierkrug mit eingraviertem CCIE-Logo (oben auf dem Bild zu sehen). Einfach klasse! |
Für den Customer Appreciation Event am Mittwoch hat Cisco das Universal Studios Resort gemietet.
Es gab zwei Shows der Blue Man Group und natürlich wieder Essen, Bier, 3D-Kino, etc. umsonst. Der Hut ist dieses Jahr nicht so spektakulär wie in den letzten zwei Jahren aber immer noch schick. Eines meiner Lieblingsmotive war natürlich auch wieder dabei:
Ein wenig Statistik (aus dem Kopf): Knapp 11.000 Teilnehmer, davon gut 750 CCIEs (IMHO relativ wenige) und 500 NetVets . Beim CCIE-NetVet-Mittagessen mit John Chambers waren ca. 180 Leute.
Apropos 11.000 Leute, die mussten natürlich auch irgendwie verpflegt werden:
Eine Erinnerung aus der John Chambers-Keynote war das neue Cisco-Motto (zumindest ich habe es das erste Mal gehört):
“The best in the world, the best for the world”
Über den ersten Teil kann man ja zumindest noch streiten. Immerhin spielt Cisco in fast jedem Bereich in der Oberliga mit. Und auch, wenn sie nicht immer die besten Produkte haben, findet man wenige Hersteller, die viel gutes aus einer Hand bieten. Bei dem zweiten Teil aber kann ich nur den Kopf schütteln. Wie sollen die Interessen einer kommerziell agierenden Firma das beste für die Welt sein? Ich schätze eher, dass sich die Interessen der Aktionäre kaum mit dem decken, was für diese Welt am besten wäre.
Letztes Jahr habe ich geschrieben, dass das Rahmenprogramm der 2007er Networkers schwer zu toppen sei. Und das hat Cisco in meinen Augen auch nicht geschafft. Die letzte Keynote mit dem Kolumnist/Comedian Ben Stein war zwar auch super, hatte aber nicht die Klasse von John Cleese im letzten Jahr.
Zum Rückflug: Was macht man, wenn die United … Halt, habe ich das nicht schon einmal geschrieben? Ja, vor einem halben Jahr saß ich beim Rückflug aus Raleigh auch am selben Gate (C1) in Washington und United hatte auch dieses Mal wieder keine Lust loszufliegen. Diesmal waren es aber “nur” 4 Stunden Verspätung …
Klasse Bericht!
Da ist ja die CiscoExpo wie Knderfasching 😉
Zum “Abgreifen” gab es schon gar nichts.